2018 war schon ein Rekordjahr für die OVAG bei der Stromerzeugung aus regenerativen Energiequellen – 2019 legt in Sachen Windenergie noch eine Schippe drauf. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen so viel Grünstrom produziert wie nie zuvor in seiner Geschichte. Insgesamt speisten die Erneuerbaren-Energien-Anlagen des Unternehmens 287 Millionen Kilowattstunden in die Stromnetze der Region ein. Der Großteil des Ökostroms wurde in den 16 Windparks der OVAG erzeugt, die dabei von einem Wind-Rekordjahr in Deutschland profitierten.
Dr. Hans-Peter Frank, verantwortlich für den Bereich Energiehandel und Energieerzeugung bei der OVAG, erklärt, dass die Windenergieanlagen an Land und auf See in Deutschland im vergangenen Jahr in Summe 126 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt haben, mehr als jede Stromproduktion aus anderen Energiequellen. Im gleichen Zuge fiel, nach Angaben der AG Energiebilanzen e.V., die Stromerzeugung aus Steinkohle um drastische 31 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf nur noch 57 Milliarden Kilowattstunden.
Im März 2019 wurde in Deutschland so viel Strom mit Windenergieanlagen erzeugt, wie nie zuvor in einem Monat. Allerdings wurde dieser Rekord im Februar 2020 übertroffen. Da stellten alleine die Windkraftanlagen an Land und auf See zusammen 45 Prozent des monatlichen Strombedarfs in Deutschland zur Verfügung.
Auch bei der OVAG gab es mit einer regenerativen Stromerzeugung von knapp 266 Millionen Kilowattstunden durch Windkraft einen neuen Höchstwert. Durch einen konstanten Zubau in den zurückliegenden Jahren - mittlerweile drehen sich Windräder mit einer installierten Leistung von 124 Megawatt (MW) für das Unternehmen - ist es der OVAG nun möglich, solch hohe Einspeisungen zu realisieren und somit große Mengen von CO2 einzusparen. Die technische Betriebsführung für diese Windkraftanlagen gewährleistet dabei die HessenEnergie, eine Tochterfirma der OVAG, die die Projekte auch für das Unternehmen entwickelt hat.
Die Einspeisung aus Windkraft wird zusätzlich durch die Erzeugung aus anderen regenerativen Energiequellen ergänzt – unter anderem durch die Erzeugung von Naturstrom mit Photovoltaik-Dachanlagen der OVAG sowie mit drei Photovoltaik-Freiflächenanlagen, die in Kooperation mit der Gemeinde Wölfersheim und der Stadt Linden betrieben werden. Dazu kommt auch noch die Stromproduktion in Blockheizkraftwerken mit selbsterzeugtem Biomethan aus der eigenen Biogasanlage in Berstadt sowie der Ökostrom aus dem Wasserkraftwerk in Lißberg.
Zwar konnten insbesondere die Photovoltaikanlagen nicht ganz die Rekordwerte des Jahres 2018 erreichen, lagen aber wieder mit einem Ertrag von 11,6 Millionen kWh auf einem sehr guten Niveau. So tragen auch diese Anlagen der OVAG ihren Teil dazu bei, dass das Unternehmen rein rechnerisch inzwischen fast 30 Prozent des jährlichen Strombedarfs seiner Kunden mit eigenerzeugtem grünen Strom bereitstellen könnte.
Obwohl die OVAG 2019 keinen neuen Windpark in Betrieb nehmen konnte, und in ganz Hessen nur eine Windkraftanlage neu errichtet worden ist, bestehen von Seiten des Unternehmens weitreichende Planungen für künftige Windenergie-Projekte. Bereits im Genehmigungsverfahren befinden sich zwei Windparks mit einer geplanten installierten Leistung von zusammen knapp 40 MW. „Um die Ausbauziele der Bundesregierung von 65 Prozent Grünstromanteil an der Stromerzeugung bis zum Jahr 2030 zu erreichen, ist ein weiterer Zubau bei der Windkraft unabdingbar“, erklärt Oswin Veith, Vorstand der OVAG und zuständig für den Bereich Erzeugung.
Die Windprojektentwicklung erfolgt dabei immer in Kooperation mit den Anrainer-Gemeinden. Dieser Zubau ist dabei heutzutage nicht ein reiner Zuwachs, sondern zum Teil auch ein sogenanntes „Repowering“, gerade im hohen Vogelsberg. Dort geht mit dem Zubau auch gleichzeitig ein Abbau von älteren Windkraftanlagen einher, die nach und nach an ihre technische Betriebsgrenze gelangen und aus der EEG-Förderung fallen. Dabei werden in einer Standortregion viele kleine Windräder durch weniger, aber leistungsfähigere moderne Windenergieanlagen ersetzt. Oswin Veith ergänzt, dass vor dem Hintergrund des Ausstiegs aus der Kernenergienutzung zum Jahr 2022 und dem nach und nach erfolgenden Abschalten der Kohlekraftwerke bis zum Jahr 2038 sowie unter Berücksichtigung der künftigen Elektrifizierung des Mobilitäts- und Wärmesektors mit zusätzlicher Stromnachfrage zu rechnen ist. Ein Ausbau des Erneuerbaren-Energien-Portfolios der OVAG sei ökologisch und ökonomisch notwendig. Auch mit dem parallel nötigen Aufbau neuer Speicherkapazitäten, wie beispielsweise der Wasserstofftechnologie, werde sich das Unternehmen gezielt auseinandersetzen.
„Mögen derzeit unsere Sorgen und Probleme berechtigterweise der Corona-Krise und ihren Auswirkungen gelten, so sollten wir auch künftig nicht die Jahrhundertaufgabe aus den Augen verlieren: Das Engagement gegen den menschengemachten Klimawandel. Die OVAG wird weiterhin daran arbeiten, eine zukunftsfähige Energieversorgung auch im Sinne der kommenden Generationen zu gewährleisten“, so Oswin Veith.
Ansprechpartner:
OVAG
Herr Dr. Hans-Peter Frank
Tel.: 06031 6848-1368
E-Mail: frank.p@ovag.de