Smart Meter: Digitale Stromzähler für alle

Startschuss zum „Rollout“ der intelligenten Messsysteme gefallen.

Die Energiewende bringt Veränderungen in der Stromversorgung mit sich: Wo es früher wenige große Kraftwerke gab, die Strom in planbarer Menge in die Netze einspeisten, gibt es heute neben Kraftwerken eine Vielzahl von Wind- und Solarparks, die je nach Wetterlage unterschiedliche Mengen an Energie erzeugen. Das verursacht Schwankungen, auf die Stromnetzbetreiber reagieren müssen, indem sie das Netz steuern und stabil halten. „Hierfür ist es wichtig, dass die Daten zum aktuellen Stromverbrauch und zur Einspeisung vorliegen, um auch auf unvorhergesehene Ereignisse vorbereitet zu sein und den Strombedarf jederzeit zu decken“, erklärt David Tetz, Projektleiter des Digitalisierungsteams der ovag Netz GmbH. Dafür schreibt das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende vor, dass bis 2032 in jedem Haushalt ein digitaler Stromzähler verbaut ist. Je nach Jahresverbrauch kann das eine sogenannte moderne Messeinrichtung sein oder ein intelligentes Messsystem. Moderne Messeinrichtungen werden bereits seit 2017 durch die ovag Netz eingebaut. Jetzt ist der Startschuss für alle Messstellenbetreiber gefallen, auch mit dem Pflichteinbau der intelligenten Messsysteme zu beginnen.

Digitaler Stromzähler: Was ist ein intelligentes Messsystem?

Der Unterschied zwischen einer modernen Messeinrichtung und einem intelligenten Messsystem liegt in der Datenübermittlung. Die Erweiterung der Messtechnik durch ein sogenanntes Smart Meter Gateway, also eine digitale „Übergabestelle“, macht aus der modernen Messeinrichtung ein intelligentes Messsystem. Das System ist dann in der Lage, Verbrauchsdaten an den Messstellenbetreiber und den Stromlieferanten zu übermitteln. Dies erfolgt selbstverständlich durch sichere Kommunikationtechnik, deren neueste Sicherheitsstandards durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) geprüft und zertifiziert sind.

Die Rollout-Verpflichtung trifft alle grundzuständigen Messstellenbetreiber bundesweit für bestimmte Kunden und unterliegt einem im Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) festgelegten Zeitplan. Insbesondere Kunden mit einem höheren Verbrauch an Kilowattstunden erhalten ein intelligentes Messsystem. Laut Gesetz wird ein intelligentes Messsystem installiert, wenn der Jahresverbrauch in den letzten drei Jahren im Durchschnitt über 6.000 kWh betragen hat, wenn eine unterbrechbare Verbrauchseinrichtung (etwa eine Wärmepumpe oder Wall-Box) verbaut ist oder wenn die installierte Erzeugungsleistung mehr als 7 kW/kWp beträgt.

Die Hersteller werden jetzt die Produktion deutlich steigern, die Messstellenbetreiber unternehmen gründliche Tests mit „echten“ zertifizierten Geräten, ehe sie die neuen Messsysteme bei den Kunden einbauen. Derzeit ist die ovag Netz an einem Punkt, an dem der Einbau bei ersten Testkunden in wenigen Wochen erfolgen kann. Diese müssen alle denkbaren Fälle von späteren Kunden abbilden. „Wir werden sehr ausgiebig testen und uns dafür die nötige Zeit nehmen“, sagt Ingenieur David Tetz. Auch, wenn dabei bereits die Uhr tickt, denn der Gesetzgeber schreibt im MsbG vor, dass die Messstellenbetreiber genau drei Jahre Zeit haben, um die ersten zehn Prozent der Geräte bei den Kunden einzubauen. Bis zum großflächigen Start im Netzgebiet der ovag Netz werden also wohl noch einige Monate vergehen.

Davon unberührt ist der Einbau von modernen Messeinrichtungen im Rahmen von Neubauten, Umbauten oder Turnuswechseln, der bereits Tagesgeschäft geworden ist. Für 2020 sind wieder ca. 17.000 Einbauten von digitalen Stromzählern geplant.

Die Kunden werden in jedem Einzelfall rechtzeitig schriftlich über einen anstehenden Zählerwechsel informiert. Außerdem informieren wir über die Kundenzeitschrift „Unser Oberhessen“ und über die Website www.ovag-netz.de/digitalisierung regelmäßig.

Smart Meter Rollout: David Tetz, Projektleiter des Digitalisierungsteams der ovag Netz GmbH, mit den neuen digitalen Stromzählern.

Ansprechpartner:
ovag Netz GmbH
Herr David Tetz
Tel.: 06031 82-1303
E-Mail: david.tetz@ovag-netz.de

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