Kennen Sie das Phänomen: In einzelnen Räumen der Wohnung ist es schon zu warm, während andere noch kühl sind? Das liegt daran, dass sich das Heizwasser den Weg des geringsten Widerstands sucht. So werden Räume, die sich näher am Wärmeerzeuger befinden, schnell zu heiß. Andere Räume, die im Rohrnetz weiter entfernt vom Heizkessel sind, bleiben kalt. Abhilfe hierfür kann ein hydraulischer Abgleich schaffen.
Durch den hydraulischen Abgleich wird die erzeugte Wärme im Haus gleichmäßiger verteilt. Einfach gesagt, sorgt der hydraulische Abgleich dafür, dass jeder Wärmeüberträger genau die benötigte Wärmeenergie erhält. Hierfür wird der Volumenstrom des Heizwassers dem Wärmebedarf des einzelnen Heizkörpers angepasst. Neben den Raumgrößen werden dabei Faktoren berücksichtigt, die eventuell zu Wärmeverlusten führen können. Zu diesen zählen im Wesentlichen der Luftaustausch durch Fenster und Türen oder eine unzureichende Wärmedämmung. Einbezogen werden aber auch alle Bestandteile der Heizanlage, wie die Umwälzpumpe, Thermostatventile und Strangregulierungsventile sowie Differenzdruckregler. So können diese später optimal aufeinander eingestellt werden.
Durch einen hydraulischen Abgleich sparen Sie nicht nur Energie ein, sondern senken zusätzlich Ihre Heizkosten. Denn durch die Reduzierung der Wärmeverluste am Heizsystem können der Energieeinsatz bzw. die Heizkosten im Schnitt um sieben bis elf Prozent gesenkt werden. Somit amortisiert sich diese Form der Heizungsoptimierung oft schon innerhalb kurzer Zeit.
Hier finden Sie Antworten auf Fragen, die wir zum hydraulischen Abgleich oft beantworten.
Ein hydraulischer Abgleich ist sowohl bei Einfamilienhäusern als auch bei Eigentumswohnungen und Mehrfamilienhäusern sinnvoll. Bei Neubauten und der Erneuerung einer Heizanlage in Bestandsbauten wird er gemäß verschiedener Richtlinien und Vorschriften sogar gefordert. Es können nicht nur Heizanlagen mit herkömmlichen Heizkörpern, sondern auch Fußbodenheizungen und andere Flächenheizungen hydraulisch abgeglichen werden.
Ja, auch bei einer bestehenden Heizungsanlage kann ein hydraulischer Abgleich durchgeführt werden und sinnvoll sein. Besonders wenn das Gebäude umgebaut oder saniert wurde. Denn Maßnahmen wie z. B. die Modernisierungen der Heizung, der Einbau neuer Fenster oder Wärmedämmung senken den Wärmebedarf wodurch eine Optimierung der Wärmeverteilung im Anschluss empfehlenswert ist.
Ja, für den hydraulischen Abgleich können Sie staatliche Fördermittel beantragen. Sprechen Sie uns an – wir beraten Sie gerne zu Ihren Möglichkeiten. Weitere Informationen zur Förderung finden Sie auch auf der Website des BAFA unter: Heizungsoptimierung
Eine gesetzliche Verpflichtung zur Durchführung eines hydraulischen Abgleichs gibt es nicht. Allerdings wird er gemäß verschiedener Richtlinien und Vorschriften nach einem Heizungstausch oder bei einem Neubau gefordert. Er kann zudem Voraussetzung für den Erhalt einer staatlichen Förderung sein.
Ein hydraulischer Abgleich wird in der Regel von Heizungs- und Sanitärfachleuten durchgeführt. Diese Experten haben oft eine umfassende Ausbildung und die nötige Erfahrung im Bereich der Heizsysteme.