Sechs Millionen Kilowattstunden Sonnenstrom pro Jahr.
Symbolischer Spatenstich für Solarpark am Gambacher Kreuz.
Es sind beeindruckende Zahlen: 8.790 Module, rund sechs Millionen Kilowattstunden Strom und etwa 2.200 Tonnen eingesparte CO2-Emissionen pro Jahr, Sonnenstrom für rechnerisch über 5.000 Menschen. Der neue Solarpark am Gambacher Kreuz ist ein Gewinn für alle. Jetzt fand auf dem Grundstück der symbolische Spatenstich für das Projekt statt – obwohl die Arbeiten freilich längst begonnen haben, wie jeder aufmerksame Autofahrer, der auf der A45 oder der A5 unterwegs ist, sicher bemerkt haben dürfte. Im Februar soll der Park den ersten Strom liefern.
Neben den beiden OVAG-Vorständen Joachim Arnold und Oswin Veith, Dr. Hans-Peter Frank, Leiter der Abteilung Handel und Erzeugung bei der OVAG, und Projektentwickler Tobias Doerk waren auch Münzenbergs Bürgermeisterin Dr. Isabell Tammer und Ortsvorsteher Peter Alles vor Ort. Die Stadt Münzenberg kann gesetzlich an den Erträgen beteiligt werden und somit jährlich um die 10.000 Euro erhalten.
Münzenbergs Bürgermeisterin Dr. Isabell Tammer lobte die gute und reibungslose Zusammenarbeit mit der OVAG. Der heutige symbolische Spatenstich ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu einem erfolgreichen Projekt
, sagte sie.
Nach den beiden Solarparks in Linden und dem PV-Park in Wölfersheim wird dies der vierte größere Solarpark der OVAG. Damit tragen wir seit Jahrzehnten vor Ort zum Gelingen der Energiewende bei. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch gut für die Menschen, die in der Region leben. Eine Win-win-Situation
, freuten sich die beiden OVAG-Vorstände bei dem Termin vor Ort.
Die OVAG investierte in Planung und Bau des Solarparks rund drei Millionen Euro, die sich über die erwartete Mindestlaufzeit aber sicherlich amortisieren werden. Der Solarpark soll für mindestens 25 Jahre Strom produzieren. Bis zum Baubeginn war es ein langer Weg. Mitte wurde uns eine Fläche an der A45, direkt am Gambacher Kreuz, angeboten
, berichtet Projektentwickler Tobias Doerk. Schnell habe sich herausgestellt, dass diese ideal sei für eine PV-Freiflächenanlage, „weil sie durch die Autobahn schon technisch geprägt ist, kein hochfrequentierter Spazierweg daran entlangführt und sie von den nächstgelegenen Wohnhäusern nur eingeschränkt einsehbar ist, sprich: niemanden stört. Die Module werden dort auf einer Fläche von rund 4,4 Hektar mit Südausrichtung aufgestellt und können so etwa sechs Millionen Kilowattstunden Strom im Jahr produzieren. Auch ein geeigneter Netzanschlusspunkt liegt nur 800 Meter entfernt.
Mit einer Gesetzesänderung wurde es zuletzt erfreulicherweise wesentlich einfacher, direkt an Autobahnen PV-Freiflächenanlagen zu bauen. Neuerdings kann dies nämlich über eine Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde des Wetteraukreises erfolgen. Im Mai dieses Jahres war die Genehmigung schließlich da
, blickt Dr. Hans-Peter Frank auf den Planungsprozess zurück. Die Detailplanung wie auch die Koordination der Bauarbeiten übernimmt die Firma Actensys aus Bayern. Diese beauftragt wiederum teils lokale Unternehmen, wie BTS Leinberger und Span Solar Rhein Main, sodass ein Teil der Wertschöpfung hier in der Region bleibt – ein wichtiger Aspekt für uns als regionalen Energieversorger
, sagt Dr. Frank.
Die 8.790 Module werden in klassischer Aufstellung mittels Rammprofilen aufgestellt. Das hat den Vorteil, dass man nur eine sehr geringe Bodenversiegelung hat
, erklärt Projektentwickler Tobias Doerk. Nach der Inbetriebnahme wird die Fläche wieder begrünt und beweidet. Zur Autobahn hin wird ein Blendschutzzaun aufgestellt, damit Autofahrer nicht von den Modulen geblendet werden. Dieser wird etwa 15 Zentimeter Abstand vom Boden haben, um kleineren Wildtieren das Durchkommen zu ermöglichen. Ein Gutachten hat ergeben, dass wir hier keine geschützten Arten stören
, berichtet Dr. Hans-Peter Frank. Der gute Boden wird für einige Jahre zwar nicht mehr landwirtschaftlich genutzt, doch es wird dadurch auch weniger Dünger eingebracht und die Fläche wird nach dem Rückbau der Anlage wieder vollständig landwirtschaftlich nutzbar sein.
Die Stadt Münzenberg, in deren Gemarkung die Fläche liegt, kann nach dem EEG bis zu 0,2 ct pro eingespeister Kilowattstunde Strom, unabhängig davon, ob sie sich darüber hinaus an dem Solarpark beteiligt, erhalten. Die Stadt hat die Möglichkeit, in das Projekt mit einzusteigen.