Synergien nutzen und langfristige Infrastruktur schaffen.
OVAG errichtet neues Nahwärmenetz in Usingen und versorgt künftig die Hochtaunus-Klinik, den Bauhof, den Neubau der Feuerwehr und 150 Wohnungen der Leben & Wohnen im Taunus GmbH
Die OVAG wird in Usingen ein neues Nahwärmenetz errichten, mit dem künftig neben der Hochtaunus-Klinik auch der städtische Bauhof, der Neubau der Freiwilligen Feuerwehr sowie neun Gebäude mit insgesamt 150 Wohnungen der Leben & Wohnen im Taunus GmbH
mit Wärme versorgt werden. Den Zuschlag für das Projekt erhielt die OVAG nach der öffentlichen Ausschreibung bereits im vergangenen Dezember, im Laufe dieses Jahres sollen nun die Bauarbeiten beginnen. Bei Planung und Betrieb von Wärmeerzeugungsanlagen ist dies bisher eines der größten Projekte der OVAG
, erklärt Dr. Hans-Peter Frank, Prokurist und Abteilungsleiter Gebäudeenergiesysteme bei der OVAG. Insgesamt rechne man mit einem jährlichen Wärmeabsatz von rund 3,8 Millionen Kilowattstunden. Das Wärmeliefer-Contracting hat eine Gesamtlaufzeit von 30 Jahren.
Bereits zum ersten Februar hat die OVAG den Betrieb der Bestandsanlagen und die gesicherte Wärmeversorgung des Krankenhauses übernommen. Die dortige Heizzentrale wird künftig als Ausgangspunkt des neuen Nahwärmenetzes dienen, das in den kommenden Jahren sukzessive aufgebaut wird. Grundpfeiler ist die Heizzentrale der Hochtaunus-Kliniken, die nach heutigen Gesichtspunkten für eine alleinige Wärmeversorgung der Klinik sehr großzügig ausgelegt wurde, weshalb sich der Anschluss eines Nahwärmenetzes anbietet
, erklärt Lutz Trepte, Technischer Leiter der Hochtaunus-Kliniken. Die Heizzentrale wird, um den neuen Ansprüchen zu genügen, in diesem Jahr modernisiert und erweitert.
Wir stehen hier am Beginn eines spannenden Projektes, das mittelfristig zu einem der größten Nahwärmenetze der OVAG werden könnte
, sagt OVAG-Vorstand Joachim Arnold. Als in der Region tief verwurzeltes Unternehmen können wir hier gleich zwei Stärken ausspielen: Als vertraute Größe sind wir den Menschen nicht nur Anker und Fixpunkt, sondern zeigen zugleich, dass Veränderungen immer auch Chancen sind, gerade im Hinblick auf den Klimawandel, den es mit neuen Konzepten zu bewältigen gilt.
OVAG-Vorstand Oswin Veith lobt die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Usingen, der beteiligten Klinik und der Leben & Wohnen im Taunus GmbH
: Es freut uns, dass wir als Unternehmen aus der Region für die Region hier tätig werden dürfen. Wir können vorhandene Kapazitäten sinnvoll nutzen, modernisieren und erweitern, sodass viele Menschen davon profitieren. So geht regionales, nachhaltiges Wirtschaften.
Auch Usingens Bürgermeister Steffen Wernard lobt die OVAG als zuverlässigen Partner. Wir freuen uns, mit der OVAG einen regionalen Partner für dieses Projekt gewonnen zu haben. Bauhof und Feuerwehr sind kommunale Einrichtungen und auch die Kliniken sind in öffentlicher Hand. Zudem ist die
Leben & Wohnen im Taunus GmbH
eng mit unserer Kommune verbunden. Deshalb war uns Regionalität so wichtig bei dieser Kooperation.
Momentan wird die Heizanlage der Klinik hauptsächlich mit Erdgas betrieben, als Redundanz wird ein Pelletkessel eingesetzt. Darüber hinaus befindet sich dort ein seit einigen Jahren stillstehendes Blockheizkraftwerk, das ertüchtigt oder durch eine neue Anlage ersetzt werden soll. Erweiterung und Modernisierung werde man selbstverständlich auf den gesetzlich vorgeschriebenen Dekarbonisierungspfad auslegen, erklärt Dr. Hans-Peter Frank. Künftig soll die Wärme CO2-arm hauptsächlich aus Biomasse erzeugt werden. Die bestehenden Erdgaskessel sollen zukünftig nur noch als Spitzenlastkessel und als Redundanz eingesetzt werden.
In Zeiten des Klimawandels müsse man offen und bereit sein, neue Wege zu gehen und Synergien zu nutzen, sagt Dr. Julia Hefty, Geschäftsführerin der Hochtaunus-Kliniken. Wir sind überzeugt, dass wir mit dieser Kooperation den richtigen Weg einschlagen und hier eine langfristige und zukunftsfähige Infrastruktur schaffen.
Das sieht auch Karsten Valentin, Hauptgeschäftsführer der Leben & Wohnen im Taunus GmbH
so. Die Situation vor Ort bietet sich für ein solches Projekt geradezu an. Die Kapazitäten sind grundsätzlich vorhanden, ebenso potenzielle Abnehmer. Außerdem haben alle Beteiligten einen kommunalen Hintergrund.
Im Laufe des Jahres will die OVAG mit der Errichtung des rund einen Kilometer langen Nahwärmenetzes beginnen, das dann von der Klinik ausgehend die Weilburger Straße unterquert und entlang der Altkönigstraße zum Wohnquartier der Leben & Wohnen im Taunus GmbH führt.
Hierfür müssen wir nicht nur die Weilburger Straße, sondern auch die Klinikzufahrt zur Notaufnahme unterqueren. Deshalb wird dort aller Voraussicht nach ein Spülbohrverfahren zur Anwendung kommen, ein komplexes und aufwendiges Verfahren, dass die Zufahrt zur Klinik während der Bauarbeiten aber nicht beeinträchtigt und so sicherstellt, den Normalbetrieb aufrecht zu erhalten
, erklärt Tobias Doerk, Projektleiter der OVAG. Voraussichtlich Ende des Jahres sollen Bauhof und Feuerwehr an das neue Nahwärmenetz angeschlossen werden, das Wohnquartier soll im Laufe des kommenden Jahres folgen. Die dort bisher mit fossilen Brennstoffen betriebenen Wärmeerzeuger werden ausgebaut und durch moderne, effiziente Wärmeübergabestationen ersetzt. Zudem wird das Nahwärmenetz so ausgelegt, dass Potenzial für mögliche Erweiterungen vorhanden ist.


Leben & Wohnen im Taunus GmbHversorgen wird.