Versorgungssicherheit und Qualität nachhaltig verbessert.

Ultrafiltrationsanlage der OVAG nimmt den Betrieb auf.

Es ist eines der größten Infrastrukturprojekte im Bereich Wasser bei der OVAG der vergangenen Jahre und verbessert die Versorgungssicherheit und Qualität nachhaltig: Die hochmoderne Ultrafiltrationsanlage zwischen Merkenfritz und Gedern hat nach knapp zweieinhalbjähriger Bauzeit den erfolgreichen Betrieb aufgenommen. „Trinkwasser ist das wichtigste Lebensmittel. Die langfristig sichere Versorgung damit ein hohes Gut. Die Ultrafiltrationsanlage ist ein weiterer Baustein, um die Versorgungssicherheit und Qualität dauerhaft zu verbessern, und das mit modernsten technischen Mitteln ohne chemische Behandlung“, sagten die beiden OVAG-Vorstände Joachim Arnold und Oswin Veith bei der Einweihung im Beisein der Bürgermeister aus Hirzenhain, Timo Tichai, und Gedern, Guido Kempel.

Im Gewinnungsgebiet kommt es nach anhaltend feuchtem Wetter regelmäßig zu Trübungen im Grundwasser. Die Folge: Die dortigen Brunnenanlagen konnten dann bisher nicht genutzt werden. Die Ultrafiltrationsanlage schafft hier Abhilfe. Denn das kann insbesondere im Sommer zum Problem werden, wenn die Nutzung in den Gewinnungsgebieten aufgrund der umweltschonenden Bewirtschaftung der OVAG stark eingeschränkt ist. „Im Grunde ist die Ultrafiltrationsanlage eine reine Vorsichtsmaßnahme. Ihr Einsatz ist eigentlich nur bei einer Trübung des Wassers nötig“, erklärt OVAG-Projektleiter Hans-Jörg Gramatte. Die bisherige Technik der Brunnenanlagen war nicht für die stetig zunehmenden Trübungsereignisse ausgelegt, weshalb sich die OVAG, um die Versorgung nachhaltig zu sichern, für eine Aufbereitung nach dem neuesten Stand der Technik entschieden habe.

„Die Ultrafiltrationsanlage besteht aus einem Membranfiltersystem, das sich aus zehntausenden porösen Fasern, ähnlich winzigen Röhrchen, zusammensetzt. Diese wiederum bestehen aus einem Material, dessen Poren einen Durchmesser von nur 20 Nanometern haben – also zwei hunderttausendstel Millimeter. Damit sind sie undurchlässig für Schwebstoffe, mikrobielle Verunreinigungen oder Viren“, erklärt Gramatte. Das Wasser wird durch die Membran gedrückt und fließt danach noch durch eine UV-Anlage und wird dadurch zusätzlich chemielos desinfiziert. Im Fall einer Störung kann die Ultrafiltrationsanlage über eine Bypass-Leitung umgangen werden, sodass die Versorgung jederzeit aufrechterhalten werden kann. Überwacht wird alles digital. Die Stromversorgungsanlage mit Trafo und Schaltanlagen, welche früher in einem separaten Gebäude untergebracht war, wurde in das neue Gebäude integriert. Sie ist redundant, also doppelt abgesichert an das Stromnetz angebunden. Die gesamte Anlage wird rund um die Uhr von der OVAG-Verbundleitstelle in Friedberg überwacht und gesteuert. Bei Bedarf kann dies natürlich auch vor Ort erfolgen.

In dem rund 5,6 Millionen Euro teuren Neubau zwischen Merkenfritz und Gedern wurden neben der eigentlichen Ultrafiltrationsanlage und sämtlichen elektrischen Anlagen auch zwei zusätzliche Vorbehälter errichtet mit je 180 Kubikmetern Fassungsvermögen. Diese sind unter anderem für die Rückspülung der Ultrafiltrationsanlage erforderlich, die alle vier Stunden nötig ist. Zusätzlich stehen sie als Hochbehälterkapazität zur Verfügung. Davon profitieren insbesondere die Ortsnetze der Kommunen Hirzenhain, Ortenberg, Ranstadt und der Florstädter Stadtteil Ober-Mockstadt. „Im Störungsfall verlängern diese Hochbehälterkapazitäten die Reaktionszeit und die Versorgungssicherheit der Kommunen im Niddertal“, erklärt Gramatte.

Gruppenbild der Projektbeteiligten bei der Inbetriebnahme innerhalb der Ultrafiltrationsanlage.
Oswin Veith und Joachim Arnold (Mitte) mit den Bürgermeistern Timo Tichai (2.v.l.) und Guido Kempel (3.v.l.) sowie Thomas Feuerstein und Monteur Christopher Harnisch (v.r.) und Projektleiter Hans-Jörg Gramatte (l.) bei der Inbetriebnahme.

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