Ziel: Zukunftsfähigkeit der Wasserversorgung ausloten.

Das Projekt „Teilräumliches Wasserkonzept für den Vogelsbergkreis“ ist gestartet.

Wie sieht die Zukunft der Wasserversorgung im Vogelsbergkreis aus? Das ist eine wichtige Frage, wenn es darum geht, sich unter den klimatischen Veränderungen auf eine nachhaltige Versorgung mit Trinkwasser in den kommenden Jahrzehnten vorzubereiten. Die Antwort darauf versuchen die Kommunen zu finden, und zwar mit Hilfe eines Fachbüros, dem Land Hessen und der . Das Projekt „Teilräumliches Wasserkonzept Vogelsbergkreis“ wird in den nächsten zwei Jahren Prognosen erstellen und infrastrukturelle Lösungsmöglichkeiten aufzeigen für eventuelle Herausforderungen in der Wasserversorgung.

Die als Projektkoordinator hatte zu einer Auftaktveranstaltung eingeladen, in der der Dienstleister, die ahu aus Aachen, das Vorhaben den kommunalen Vertretern vorstellte. Die ahu ist ein Unternehmen, das spezialisiert ist auf Beratung, Planung, Entwicklung, Projektmanagement und GeoIT für die Bereiche Wasser und Boden. Die hatte bereits im Namen des Vogelsbergkreises und der Kommunen die Fördergelder dafür beim Land Hessen beantragt und unterstützt den Kreis beim Abruf und Verteilung der Fördergelder sowie alle sonstige Administration. Vorstandsvorsitzender Joachim Arnold begrüßte auch im Namen seines Vorstandskollegen Oswin Veith die Gäste und betonte, dass das Projekt ganz wesentlich von der Zuarbeit der Kommunen abhänge, da nur dort die nötigen Daten und Informationen vorlägen, die für den Projekterfolg nötig seien.

Frank Müller, Geschäftsführer der ahu, stellte den konkreten Inhalt in den nächsten Jahren vor: Zunächst geht es darum, Daten aus allen Städten und Gemeinden zu sammeln, zum Beispiel Einwohnerzahlen, Hydrogeologie, der Organisation der Wasserversorgung, den Wasserrechten, der Niederschlagsmenge, den Anlagen und kommunalen Entwicklungsperspektiven wie etwa: Ist es zu erwarten, dass die Einwohnerzahl oder die Gewerbebetriebe deutlich zunehmen? Daraus kann die ahu dann ableiten, wie viel Wasser zur Verfügung steht und wie viel gebraucht wird – bis 2030 und bis 2050. Da im Vogelsbergkreis fast ausschließlich jede Kommune Eigenversorger ist, also selbst fördert und verteilt, existiert noch keine kreisweite Übersicht. Auch das Land liefert Daten, etwa über den Klimawandel und das Grundwasserdargebot. Die Datensammlung soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein. Die ahu erarbeitet dann bis Ende 2026 einen Bericht mit möglichen Maßnahmen. Wichtig: Jede Kommune erhält dann ihren individuelles Wasserkonzept, und auf dieser Basis wird zusätzlich ein übergeordnetes Konzept für den Vogelsbergkreis aufgestellt. Dieses beinhaltet auch technische Maßnahmen, rechtliche Rahmenbedingungen, ökonomische Maßnahmen und die Priorisierung. Welche das sein könnten, wurde am Rande der Veranstaltung diskutiert. Frank Müller und Franz Poltrum, Abteilungsleiter Wasser der , konnten dabei über Erfahrungen aus anderen Konzepten berichten. „So kann vielleicht für verschiedene Anwendungen vorhandenes Wasser minderer Qualität das Trinkwasser ersetzen oder durch Verbindung von Trinkwassernetzen können lokale oder temporäre Engpässe ausgeglichen werden“, berichtete Poltrum. Das Land Hessen übernimmt 85 Prozent der Kosten für die Erstellung des Teilräumlichen Wasserkonzeptes, die restlichen 15 Prozent tragen die Kommunen selbst. Das Land fördert das Projekt aufgrund seines „Zukunftsplans Wasser“ von 2022, der die Wasserversorgung und den zukünftigen Umgang mit der Ressource Wasser sicherstellen soll.

Die Teilnahme der Kommunen ist freiwillig, stieß allerdings auf große Resonanz; es sind alle Kommunen im Kreis bis auf drei dabei, die bereits anderweitig Wasserkonzepte ausarbeiten. Auch Patrick Krug als Erster Kreisbeigeordneter stellte die Wichtigkeit für die Zukunft heraus. Sein Kreis als Anteilseigner kam auf die zu und fragte, ob diese die Projektsteuerung übernehmen würde, da sie dies auch schon für das Teilräumliche Wasserkonzept Oberhessen tut. Sie übernimmt die Rolle des Koordinators zwischen Umweltministerium, ahu und Kommunen.

OVAG-Vorstandsvorsitzender Joachim Arnold und Projektkoordinatorin Sandra Bieker bei der Präsentation
OVAG-Vorstandsvorsitzender Joachim Arnold und Projektkoordinatorin Sandra Bieker stellen den Projektablauf vor, bei dem die Kommunen den künftigen Umgang mit Trinkwasser optimieren können.

Zurück